Gebäck veganisieren & Rezept
Heute gibt es einen ersten Vorgeschmack auf mein Vegan-Special. Ich werde ein paar einfache Anleitungen zum Veganisieren von Backwaren vorstellen, die auch “histamintauglich” sind. Das mitgelieferte Rezept (weiter unten) ist aufgrund der enthaltenen Zitrone aber wohl nicht für jeden bzw. jede Betroffene geeignet.
Zu den Vegan-Kniffen gesellt sich mein Beitrag zur Aktion “Kochbuch-Wichteln” vom Küchenatlas-Blog.
Die liebe Karin von Tatort Küche war meine Wichtelpartnerin bei der Aktion vom Küchenatlas-Blog.
Karin hat mir selbst gemachtes Chili-Salz geschickt, das wirklich ordentlich scharf ist und wohl eher nur etwas für mich ist, da ich ja selbst keine Histaminintoleranz habe – anders als der Mann an meiner Seite. Überhaupt macht Karin auch vieles gerne selbst und so war sie eine wirklich passende Wichtelpartnerin. Schaut doch mal bei ihr vorbei. Ich bin ganz froh, bei der Aktion mitgemacht zu haben. Es war eine gute Gelegenheit, einen neuen, spannenden Blog zu entdecken, den ich noch nicht kannte.
Dazu gab es ein dickes Zitronenkochbuch*.
Nun ja, auch Zitronen sind so eine Sache bei HIT. Viele vertragen sie nicht oder nur in kleinen Mengen. Sie gelten als Liberator, enthalten aber viel Vitamin C – aber eben auch viel Säure. Ob bzw. wieviel Zitronen Ihr vertragt, müsst Ihr individuell austesten.
Ich habe mich dennoch über das Buch gefreut, nicht nur weil ein total leckeres Zitronenblechkuchenrezept, sondern auch viele Infos rund um Zitronen enthalten sind. Wie immer, bei Zitrusfrüchten aber im Besonderen, gilt es bio zu kaufen – eh klar. Aber dann gibt es da noch “unbehandelte” Zitronen. Und was heißt das eigentlich? Eva Gründel erklärt im Buch, dass Zitronen zur Haltbarmachung meist mit einer dünnen Wachsschicht überzogen werden. Diese behandelten Zitronen sind nur für die Saftgewinnung, also zum Auspressen gedacht. Wer aber die Schale auch verwenden will, muss bio und unbehandelt kaufen.
Wusstet Ihr, dass man ein bissl zu viel Zitrone in Speisen gut mit Gurken neutralisieren kann? Die Autorin spricht sich definitiv gegen den Griff in die Zuckerdose aus, um zu viel Zitrone auszugleichen.
In dem Buch geht es, wie der Titel verlautbaren lässt, um Zitronen. In allen Variationen werden Zitronen in Saucen, Dips, Vorspeisen, Hauptspeisen und Süßspeisen verarbeitet.
Ich habe direkt ein Auge auf Seite 116 geworfen. Denn hier gibt es Zitronenblechkuchen – eine absolute Kindheitserinnerung meinerseits. Meine Oma hat zu Geburtstagen und sonstigen Feierlichkeiten quasi obligatorisch ihren Zitronenblechkuchen mitgebracht, d. h. mitbringen müssen. Ich hab’ den geliebt, aber irgendwie hab’ ich selbst nie Zitronenblechkuchen gemacht. Zeit, das zu ändern. Und mit meinem Vegan-Special im Hinterkopf, dachte ich mir, mache ich doch eine Art “veganisierte Nostalgiebackaktion”. Omas Kuchen auf vegan sozusagen. Daher passt der Kuchen auch prima zu Kasselfoods Aktion “Nostalgieküche“.
Und mindestens genauso gut auf Lixies Geburtstagstisch.
Lixie schreibt den Blog Photolixieous. Bei ihr gibt es übrigens auch leckere histaminarme Rezepte – und viel tollere Fotos als bei mir 😉 Schaut also mal vorbei. Ihr Blog feiert gerade seinen 1. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
*** nicht histaminarm ***
Das folgende Rezept enthält Zitronen, welche als Histaminliberatoren gelten. Je nach dem, wie sensibel Ihr reagiert, solltet Ihr diesen Kuchen lieber auslassen. Manch eine/r verträgt vielleicht doch ein Stück, aber hiermit seid Ihr seid vorgewarnt.
Zitronenblechkuchen (vegan)
Zubereitungszeit:
ca. 20 Minuten Arbeitszeit & ca. 20-25 Minuten im Ofen
Schwierigkeit:
einfach
Zutaten für 1 Blech:
Teig:
- 400 g Dinkelmehl
- 100 g Braunhirsemehl
- 1 Pck. Backpulver
- 10 g selbst gemachter Vanillezucker
- 150 g Kokosblüten- oder Rohrohrzucker
- (1 Pr. Kardamom)
- Abrieb einer Zitrone
- 200 ml Hafermilch oder pflanzliche Milch nach Wahl/Verträglichkeit
- 250 g Kokosöl
- 4 gestr. EL Chiasamen & 12 EL Wasser
- 1 Spritzer Zitronensaft
- 1 Pr. Salz
Zuckerguss:
- ca. 150 bis 200 g Rohrohrpuderzucker
- 3-4 EL Zitronensaft
- 1 EL heißes Wasser
Zubereitung:
- Den Ei-Ersatz aus Chiasamen und Wasser ansetzen und für ca. 10 Minuten zum Quellen beiseitestellen.
- Das Öl fein schlagen und Zucker einrühren.
- Zitronenabrieb, Vanillezucker, 1 Pr. Salz, (1 Pr. Kardamom), 1 Spritzer Zitronensaft und schließlich den Ei-Ersatz hinzufügen und cremig schlagen.
- Das Mehl mit dem Backpulver vermengen und portionsweise abwechselnd mit der “Milch” in die cremige Masse geben. So lange rühren, bis ein glatter Teig entsteht.
- Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig gleichmäßig auf dem Blech verteilen, glatt streichen.
- Auf mittlerer Schiene 20-25 Minuten goldbraun backen. Kuchen aus dem Ofen nehmen.
- Für den Guss Rohrohrpuderzucker sieben und in einer Schüssel mit dem Zitronensaft und heißem Wasser glatt rühren. Die Masse sollte streichfähig, aber nicht flüssig sein.
- Den noch warmen Kuchen mit dem Guss bestreichen und trocknen lassen. Zum Servieren z. B. in Rauten oder Quadrate schneiden (mit einem Pizzaroller geht das gut).
Tipp:
Der Kuchen schmeckt noch besser, wenn er einen Tag ruhen kann.
Im Originalrezept wird mehr Zucker (200 g statt 150 g) verwendet und hier reduziere ich immer ganz gerne.
Tipps – Backwaren veganisieren:
Im Originalrezept sind 4 Eier angegeben. Pro Ei kann man einfach einen gestrichenen EL Chiasamen & 3 EL Wasser rechnen. Das rührt Ihr an und lasst es ca. 10 Minuten quellen. Dann entsteht eine puddingartige bzw. gelige Masse, mit der Ihr Eier in Backwaren ersetzen könnt, denn dieser Chiamix bindet genauso gut wie Eier. Das habe ich Euch schon im Glutenfrei-Spezial vor kurzem verraten.
In Backwaren tausche ich Butter (auch im Originalrezept angegeben) immer 1:1 mit Kokosöl aus.
Das Gleiche gilt für Milch. Vegane und histaminarme Alternativen sind z. B. Kokos-, Hafer-, Reis- und Mandelmilch. Pflanzliche Milchalternativen könnt Ihr auch einfach selbst machen. Für Kokosmilch und Reismilch gibt es bei mir schon Rezepte.
Wenn Ihr aber pflanzliche Milch kauft, achtet darauf, dass noch kein Zucker (und vor allem kein Agavendicksaft) drin ist und dass keine Bindemittel wie Guarkernmehl drin sind.
Weil Chiagel nicht ganz so fluffig ist wie Eier, habe ich 100 g des Mehls (insgesamt sind’s 500 g) gegen Braunhirsemehl ausgetauscht. Braunhirsemehl ist leichter als Dinkelmehl und macht so den Teig fluffiger.
Mit diesen Tipps könnt Ihr viele Backrezepte veganisieren, die ohne Schlagsahne/Schlagobers bzw. Eischnee auskommen. Zu diesen 2 Fällen komme ich noch an anderer Stelle. Aber Kekse, Marmorkuchen, Blechkuchen & Co werden so ganz leicht vegan.
Guten Appetit!
(c) Histamin-Pirat
Hallöchen und herzlich willkommen auf meinem Geburtstags-Sweet-Table! Ich freue mich riesig, dass Du mitmachs! Der Kuchen sieht super lecker aus! Ich drücke Dir ganz fest die Daumen für die Wahl. Viele liebe Grüße, Lixie <3
Das sieht ja sehr gut aus, ich wollte ohnehin mal wieder etwas mit Zitronen backen! 🙂
Ich hab denn Bannercode jetzt repariert, versuch es doch jetzt noch einmal
Funktioniert jetzt. Danke. 🙂
Das hört sich köstlich an 🙂 Ich muss umbedingt wieder mehr backen – die Stollen sind bald verbraucht. Ich mache gerade viele Marmeladen mit 20% Chiasamen und 80% Frucht. Beste Grüße aus Berlin
Haha, genau, die Marmeladen mit Chiasamen stehen bei mir noch auf der To-Do-Liste 🙂
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