Glutenfreie Info-Wochen (Teil 3):
Verstecktes Gluten
Auch heute soll es wieder um glutenfreie Ernährung gehen.
Eigentlich sollte glutenfreie Ernährung gar kein Problem sein, was die Einkaufsliste angeht, denkt man, denn schließlich ist Gluten ein reines “Getreideproblem”. Du verzichtest also auf “normales”, sprich glutenhaltiges Brot, “normale” Pasta, Kekse usw.
Eine Auflistung der glutenhaltigen und glutenfreien Mehle findest Du hier.
All die oben genannten Backwaren lassen sich mittlerweile auch selber glutenfrei machen oder Du kaufst entsprechende Fertigbackwaren (was im Falle der Doppelbelastung mit Histaminintoleranz aber leider nicht so einfach ist. Stichwort: Bindemittel).
Dann stellst Du jedoch fest, dass es mit Einfach-auf-reguläre-Backwaren-Verzichten nicht getan ist. Warum?
Viele Fertiggerichte, die eigentlich nicht nach Getreide aussehen, enthalten Gluten. Manches Tiefkühlgemüse, Saucen bzw. Ketchup, manche Frischkäsezubereitungen mit Kräutern, Gewürzmischungen/Brühpulver/Tütensuppen, Backpulver, Eiskrem oder auch Pommes Frites und Chips enthalten manchmal Gluten zum Andicken oder damit eine bessere Kruste entsteht. So werden beispielsweise Pommes Frites oder Kroketten oft mit Mehl bestäubt. Aber auch in manchen Wurstwaren findet sich Gluten und sogar in einigen Kosmetikprodukten wie Lippenbalsam oder Zahnpasta [auf Begriffe wie Triticum (Weizen, z. B. Triticum aestivum, Triticum vulgare), Hordeum (Gerste) oder Avena (Hafer) achten]. Seitan, ein veganes Fleischersatzprodukt, enthäl übrigens auch aus Gluten.
Und da wird’s dann also schon unübersichtlich.
Seit 2005 müssen Hersteller ausweisen, wenn Gluten enthalten ist, aber auch das nicht immer. Ausnahmen von der Kennzeichnungspflicht betreffen v. a. die Verzuckerungsprodukte, d. h. aus Weizenstärke gewonnene Zucker, die in vielen Lebensmitteln eingesetzt werden. Einige Hersteller geben bei diesen Verzuckerungsprodukten das glutenhaltige Ausgangsmaterial an, andere nicht.
Wirklich ganz sicher ist man eigentlich nur mit dem “Glutenfrei”-Symbol der DZG:
Doch nicht jeder Lebensmittelhersteller kann oder will sich das Siegel leisten.
Daher heißt es wie bei der Histaminintoleranz erst einmal “Das Kleingedruckte lesen” und am besten so viel selbst machen wie möglich und auf Fertigprodukte verzichten.
Apropos selber machen, auch heute habe ich wieder ein schnelles Rezept. Da Avocado und Zitronensaft enthalten sind, markiere ich es aber als
*** nicht histaminarm ***
Guacamole
Zubereitungszeit:
ca. 10 Minuten
Schwierigkeit:
einfach
Zutaten für ein Glas:
- 1 reife Avocado
- 1 feingehackte Zehe Knoblauch
- 1 TL Zitronensaft
- Gewürze, z. B. Kreuzkümmel, Curcuma
- Salz & Pfeffer
Zubereitung:
Die Avocado schälen und das Fruchtfleisch in eine Schüssel schneiden. Mit einer Gabel die Masse zerdrücken und mit dem Knoblauch, den Gewürzen und Zitronensaft mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipp:
Es ist manchmal ein bisschen eine Glückssache, eine Avocado zu erwischen, die gerade reif – nicht mehr, nicht weniger – ist. Mein Tipp: Reife Avocados sind dunkler, fast ein bisschen bräunlich außen und auch schon ein bisschen weich (geben leicht nach, wenn man mit dem Finger gegen die Schale drückt).
Wenn Du das “Nubsi” am oberen Ende abmachst, sollte es darunter grün sein, nicht braun. Sonst ist die Avocado zu reif. Hier siehst Du, was ich meine:
Solltest Du eine Avocado erwischt haben, die noch nicht ganz reif ist und daher noch zu hart ist, kannst Du sie zur Not auch in Streifen auf ein Brot schneiden. Bisher ist es mir einmal passiert, dass ich eine harte “Nuss” erwischt habe.
Das bisschen Zitronensaft ist übrigens nicht nur für den Geschmack da, sondern dient vor allem dazu, dass der Avocadoaufstrich nicht braun wird. Das gleiche Prinzip funktioniert auch bei Apfelscheiben, die nicht so schnell braun werden sollen: ein paar Tropfen Zitronensaft drauf, fertig.