Die Diagnose Histaminintoleranz stellt viele Betroffene vor die Frage: Was kann ich jetzt überhaupt noch essen? Schließlich ist die meist mit der Diagnose ausgehändigte Lebensmittelliste alles andere als kurz. Das kann ganz schön überfordern. Muss es aber nicht.
Solche Lebensmittellisten sind a) nicht in Stein gemeißelt und sollten b) nicht pauschal befolgt werden. Sie können aber eine hervorragende Inspiration sein, um Deine eigene Liste zu erstellen – und genau das solltest Du tun! Die SIGHI-Liste attributiert verschiedene Lebensmittel farblich sowie mit Zahlen, um das Histamin-Potential kenntlich zu machen. Tief rot mit “2” markierte Lebensmittel solltest Du in jedem Fall (vorerst) meiden.
Das Gros der “Histamin-2er” wird übrigens nicht von Lebensmitteln, sondern Lebensmittelzusatzstoffen gestellt. Statt verarbeiteten Lebensmitteln solltest Du daher zu frischen Zutaten und “clean” zubereiteten Speisen – ohne Farb- und Konservierungsstoffe sowie künstliche Bindemittel – greifen.
Betroffene profitieren außerdem davon, einmal einen genauen Blick auf die grünen mit “0” markierten Lebensmittel zu werfen. Sind da nur “alte Bekannte” zu finden oder kannst Du Lebensmittel entdecken, die Du eigentlich nur selten bis gar nicht isst?
Tatsächlich kann die Ernährungsumstellung eine Chance sein, Neues zu entdecken und auszuprobieren. Nutze sie!
Wir haben einige Lebensmittel in den Speiseplan integriert, die wir vorher gar nicht verwendet haben, darunter Schwarzkümmel (Öl* und Samen*) sowie Chia-Samen*.
Darüber hinaus bietet sich die Gelegenheit, “alte Bekannte” neu zu entdecken. Radieschen zum Beispiel.
Altbekannte Freunde neu entdecken – Radieschen
Radieschen sind reich an Vitamin C und enthalten Magnesium. Beides können wir bei Histaminintoleranz gut gebrauchen. Denn Vitamin C unterstützt den Histaminabbau und Magnesium wirkt nicht nur gut auf die Nerven, sondern wird schon länger bei Allergien eingesetzt. Jetzt ist die Histaminintoleranz streng genommen und medizinisch gesehen zwar keine Allergie, weil die Unverträglichkeit nicht igE-vermittelt ist.
Dennoch sind sich Allergie und Pseudoallergie, wo man die Histaminintoleranz wegen der allergietypischen Symptome meist hinzurechnet, einander nicht ganz unähnlich. Denn was verursacht einen anaphylaktischen Schock bei einer Allergie? Zu viel Histamin.
Probier demnächst doch mal Radieschen auf dem Brot!
Vorsicht ist jedoch bei Radieschen geboten, wenn Du in der Vergangenheit wider Erwarten auf Lebensmittel wie Gurke, Zucchini oder Chicoree reagiert hast – allesamt histaminarm, aber recht hoch an Salicylsäure, die auch in Radieschen enthalten ist. Mehr zum Thema Histaminintoleranz & Salicylatintoleranz gibt es hier.